Das Ziel eines jeden Bauvorhabens sollte es sein, eine optimale Wohnbehaglichkeit zu erreichen und die dafür eingesetzte Energie zu minimieren. Dazu ist es notwendig, eine einigermaßen luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen. In der deutschen DIN 4108, Teil 7, etwa wird der „Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Fläche“ gefordert.
Die Blower-Door-Messung wird entsprechend dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) nach DIN EN ISO 9972 durchgeführt. Für den Bau eines neuen Effizienzhauses ist die Messung mit Blick auf die Qualitätssicherung und die Energiebilanz praktisch unerlässlich.
Nach der Präparation des Gebäudes werden zwei Messreihen durchgeführt, eine bei 50 Pa Unter- und eine bei 50 Pa Überdruck. Die Messreihen sehen folgendermaßen aus:
- Ermittlung der natürlichen Druckdifferenz vor und nach der Messreihe
- Mindestens 5 Messpunkte mit einem Abstand von nicht mehr als 10 Pa (z. B. 10, 20, 30, 40, 50 Pa)
- Größte Druckdifferenz mindestens 50 Pa
- Kleinste Druckdifferenz 10±3 Pa oder 5 x natürliche Druckdifferenz vor der Messung (es gilt der größere Wert)
- In einem Gebäude entstehen aufgrund thermischen Auftriebs oder Windanströmung natürliche Druckdifferenzen zur Außenluft. Diese betragen nur wenige Pascal. Der Druckunterschied aus der Blower-Door-Messung in Höhe von 50 Pa ist im Vergleich dazu sehr groß. Der Aufenthalt im Gebäude während der Messung stellt dennoch kein Problem dar. Nur das Betreten oder Verlassen während der Messung ist nicht möglich, da das Gebäude verschlossen sein muss.
Ergänzend zur Blower-Door-Messung wird häufig die Thermografie eingesetzt, um Leckagen in der Gebäudehülle mittels Infrarotaufnahmen sichtbar zu machen.